Dieses Thema im Programm:
Nach einer verlorenen Wahl ist die Suche nach dem Schuldigen das eine. Wie in der CDU zur Zeit mit Helmut Kohl umgegangen wird, zeugt von wenig Format. Das andere aber ist die Frage nach der Neuausrichtung der Partei. Hoffnungsträger der CDU sind da die sogenannten "jungen Wilden". Seit vier Jahren versuchen sie, Bewegung in die Christdemokraten zu bringen. Aber Aufbruchswille und Kritik verstummten natürlich kurz vor der Wahl, schließlich hatte ja noch der Kanzler über Karrieren zu bestimmen. Aber jetzt ist Helmut Kohl der Verlierer, jetzt sind sie wieder da, die "jungen Wilden". | mehr
Erschütterungen in der CDU, große Anstrengungen in der SPD und bei den Grünen, das neugewonnene Vertrauen nun doch nicht sofort zu enttäuschen. Das Ergebnis der letzten Wahl der "Bonner Republik" hat das Ende einer Ära eingeläutet. Dieser viel kommentierte und debattierte epochale Wechsel hat aber auch ganz menschliche Züge. Jochen Graebert und Sabine Platzdasch haben Abgeordneten beim Ein- und beim Auspacken zugesehen. | mehr
Jetzt geht es um öffentliche Toiletten - ein in der Tat ungewöhnliches Thema für ein politisches Magazin. Aber eigentlich geht es um räuberische Erpressung, das Einschleusen von Ausländern und Steuerhinterziehung. Jeder von uns kennt es: eine Autobahnraststätte, eine Toilette, im Flur davor ein Tisch mit einem Tellerchen für's Trinkgeld. 50 Pfennig, manchmal eine Mark für die Toilettenfrau. Aber das wenigste davon darf sie behalten. Denn beim Trinkgeld - und da kommt so einiges zusammen - verdienen noch viele mit. Organisierte Kriminalität, so die Polizei, in bundeseigenen Räumen, denn die Autobahnraststätten gehören dem Staat. | mehr
SPD und Grüne, unsere neuen Regierungsparteien, haben sich so einiges vorgenommen, unter anderem eine echte 0,5 Promillegrenze. Das heißt: der Führerschein ist weg, wenn man mit mehr Alkohol im Blut erwischt wird. Bereits Anfang des Jahres wollten Abgeordnete der CDU und SPD das durchsetzen. Es scheiterte an der sonst so straffreudigen CSU, die beim Thema Alkohol offensichtlich erstaunlich tolerant ist. Im Mai dieses Jahres wurde dann ein Kompromiß beschlossen: 0,5 Promille gilt, aber den Führerschein kann man behalten. Schon mit dieser halbherzigen Regelung sind weniger Menschen durch betrunkene Fahrer zu Tode gekommen, das belegen Statistiken der Innenminister. Es könnten aber noch weniger sein. | mehr
Dafür gibt es harte Strafen bei anderen Delikten, zum Beispiel für das Befördern von Ausländern im Taxi. Sie haben richtig gehört. Es geht um das "Einschleusen von Ausländern". Das kann einem Taxifahrer nämlich zur Last gelegt werden, wenn sich herausstellt, daß seine Fahrgäste keine gültigen Papiere haben. Die ersten Taxifahrer sind bereits verurteilt - zu mehrjährigen Haftstrafen. Aber woran soll er einen illegal eingereisten Ausländer, der als normaler Fahrgast einsteigt, denn erkennen? Da diesem ja kein Zeichen auf die Kleidung genäht ist, muß der zum Hilfssheriff gemachte Taxifahrer also entweder die Papiere seines Fahrgastes überprüfen - das wäre Amtsanmaßung - oder aber gleich nach der Hautfarbe entscheiden und jeden, der ein Ausländer sein könnte, lieber gar nicht erst mitnehmen. | mehr
Die Bundestagswahl war in Mecklenburg-Vorpommern ja auch Landtagswahl, und dort wollten die Rechtsradikalen ins Parlament einziehen. DVU und NPD überschwemmten die Haushalte mit Flugblättern, und es gab kaum einen Laternenpfahl ohne ein Plakat mit ihren simplen Parolen. Die Rechten sahen sich - gestärkt durch Umfrageergebnisse vor der Wahl - schon als Sieger. Es kam - zum Glück - ganz anders. Nach der Stimmenauszählung fand man sie - zusammen mit den bibeltreuen Christen und der Pro-D-Mark-Partei - auf den "Unter-ferner-liefen"-Plätzen. Jung- und Altnazis sind aber sicher nicht über Nacht zu Demokraten geworden, das rechte Wählerpotential gibt es noch. Was ist also dort passiert? | mehr
60 Jahre kritisch - unbequem - unabhängig: Panorama ist das älteste Politik-Magazin im deutschen Fernsehen. | mehr
Als erstes politisches Fernsehmagazin in der ARD ging Panorama am 4. Juni 1961 auf Sendung. | mehr