Stand: 30.05.13 10:38 Uhr

Traurige Chronik eines wichtigen Abkommens

von Lutz Ackermann, Nils Casjens & Kristopher Sell
Foto: Bangladesh Garment & Industrial Workers Federation (BGIWF) and Bangladesh Center for Worker Solidarity (BCWS) © BGIWF (Bangladesh Garment &. Industrial Workers Federation)

Ein Label von KiK, das von Mitarbeitern der Bangladesh Garment & Industrial Workers Federation in den Trümmern der illegalen Fabrik gefunden wurde.

Seit Jahren steht der Textil-Discounter KiK wegen der Arbeitsbedingungen, unter denen er in Südostasien produzieren lässt, in der Kritik. Jetzt hat KiK gemeinsam mit über 30 weiteren Modketten ein Abkommen für mehr Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch unterschrieben, über das lange verhandelt wurde. Die traurige Chronik eines wichtigen Abkommens.

24. April 2013

Es ist gegen 9 Uhr, als die Arbeiterinnen im Fabrik-Komplex Rana Plaza nahe Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, einen lauten Knall hören. Sekunden später stürzt das achtstöckige Gebäude in sich zusammen. Hunderte Näherinnen werden im Schutt begraben. Zunächst ist die Rede von rund 90 Toten.

Es ist eine weitere Tragödie in der langen Reihe von Fabrikunglücken in Bangladesch. In den rund 5000 Produktionsstätten im Land lassen beinahe alle westlichen Modeketten produzieren, denn es ist billig. Der Mindestlohn liegt bei gerade mal rund 30 Euro pro Monat. Und offenbar sind auch die Sicherheitsstandards so niedrig wie kaum irgendwo sonst.

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Das Erste | Panorama | 14.05.2013 | 21:15 Uhr