Ausbeuten und abkassieren - Die Millionenprofite der Toiletten-Mafia

von Bericht: Christine Adelhardt und Thomas Berndt

Ein profitables Geschäft, das jeder kennt, aber kaum einer durchschaut: Eine Autobahnraststätte, eine Toilette, im Flur davor ein Tisch mit einem Tellerchen fürs Trinkgeld. Die Besucher geben 20 Cent, manchmal sogar einen Euro. Im Laufe des Tages kommt da einiges zusammen: bis zu 200 Euro pro Toilettenanlage - vermeintlich für die Klofrau. Doch stattdessen kassieren andere - oft mit kriminellen Methoden. Steuerhinterziehung, Ausbeutung, Sozialversicherungsbetrug: Die Staatsanwaltschaft ermittelt in ganz Deutschland gegen skrupellose Unternehmer und Toilettenpächter.

Ausbeutung auf dem Örtchen - Die Profite der Toilettenmafia
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unternehmen, denen vorgeworfen wird, ihre Profite mit Ausbeutung zu steigern.

Beispielsweise soll ein Berliner Reinigungsunternehmen, das über 100 Toiletten an Raststätten und in Kaufhäusern betreibt, in den letzten drei Jahren so über 10 Millionen Euro erbeutet haben - ohne entsprechend Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen. Bundesweit, so schätzen die Ermittler, liegen die Schäden der sogenannten "Toilettenmafia" im dreistelligen Millionenbereich. Die Opfer sind auch die Klofrauen und -männer, denen das Trinkgeld, das für sie gedacht war, mit miesen Methoden wieder abgenommen wird.

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Das Erste | Panorama | 26.02.2004 | 20:15 Uhr