Inside Al-Kaida: Erst Geisel, dann Komplize

von Stefan Buchen

Man fühlt sich an den Fall Nicholas Brody erinnert. Der Elitesoldat der US-Armee geriet im Irak in Gefangenschaft von Al-Kaida. Er wurde gefoltert und erniedrigt. Danach begann er, die Welt mit den Augen seiner Entführer zu sehen. Nach seiner Freilassung war seine Loyalität gespalten. Die in der US-Serie “Homeland” erzählte Geschichte ist inspiriert von dem, was mit Langzeit-Geiseln tatsächlich geschehen kann.

Inside Al-Kaida: Erst Geisel, dann Komplize
Der Journalist Theo Padnos war 22 Monate Geisel von Al-Kaida, wurde gefoltert und erniedrigt - und später zu einem Handlanger im Jihad.

Handlanger im Djihad

Der US-amerikanische Journalist Theo Padnos war tatsächlich Gefangener von Al Kaida in Syrien, 22 Monate lang. Er wurde blutig geschlagen, und Dutzende Male kündigten die Entführer ihm seine baldige Hinrichtung an. Sie sahen in ihm einen US-Spion, der den Islam schlecht machen will. Aber dann änderten sie ihr Verhalten und machten Padnos zu einem Handlanger im Jihad.

Die Geisel füllte die Patronengürtel der Al-Kaida-Leute auf und steuerte einen Jeep im Wüstenkonvoi. “Wenn die US-Regierung mich wegen Unterstützung des Terrorismus verfolgen wollte, könnte sie das”, sagt der Journalist im Interview mit Panorama. Erstmals äußert sich Padnos ausführlich im Fernsehen über seine Zeit in der Gewalt von Al-Kaida.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 23.04.2015 | 21:45 Uhr