Bonuszahlungen: Die große Heuchelei der Politik

Als die US-amerikanische Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 Insolvenz anmelden musste, überboten sich Politiker aller Parteien mit markigen Sprüchen gegen vermeintlich "gierige", "maßlose" und "amoralische" Manager.

Deutsche Bankhäuser sollten nur dann milliardenschwere Staatsgarantien bekommen, wenn sie auf Bonuszahlungen verzichteten. "Keine Boni, keine Dividendenausschüttungen", versprach der damalige SPD-Finanzminister Peer Steinbrück im Oktober 2008.

Bonuszahlungen: Die große Heuchelei der Politik
Trotz Rettung durch den Staat: Nach wie vor zahlen Banken ihren Managern üppige Bonuszahlungen.

Doch die Sonderzahlungen fließen bis heute: Anfang der Woche verkündete ausgerechnet die verstaatlichte Hypo Real Estate, 25 Millionen Euro an ihre Mitarbeiter auszuschütten. Dabei hatte die HRE erst kürzlich 40 Milliarden Euro zusätzliche Staatsgarantien erhalten. Die Bundesregierung hat die erneuten Boni gebilligt. Und Peer Steinbrück? Der will sich heute nicht mehr daran erinnern, sie jemals ausgeschlossen zu haben.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 23.09.2010 | 22:00 Uhr