Ausgeschert und abgestraft – Dagmar Metzger gibt auf

Es war die bislang kürzeste Legislaturperiode des hessischen Landtags. Nur zehn Monate nach der Wahl haben die Fraktionen die Auflösung des Parlaments beschlossen und ihren Auftrag zur Regierungsbildung an die Wähler zurückgegeben.

Die vier SPD-Abgeordneten in Hessen, Metzger, Evert, Tesch und Walter bei Sitzung des hessischen Landtags. © dpa-Bildfunk

Im Januar 2009 wird es also Neuwahlen geben. Und zumindest Dagmar Metzger, Jürgen Walter, Silke Tesch und Carmen Everts dürften dann wohl nicht mehr unter den Kandidaten sein.

Für die vier Abweichler war die letzte Debatte vor der Auflösung des Landtags noch aus einem anderen Grund bitter: Sie waren von ihren eigentlichen Plätzen verbannt worden und mussten hinten sitzen - ganz links, neben der ungeliebten Linkspartei. Doch sie nutzten die Gelegenheit, ihren Standpunkt noch einmal zu verteidigen. Die Linke sei in Teilen verfassungsfeindlich, sagte Carmen Everts in ihrer vorerst letzten Rede im Landtag. Und: Für eine richtige Entscheidung gebe es keinen falschen Zeitpunkt.

Dagmar Metzger, die Ypsilantis Vorhaben, sich mit Hilfe der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen, bereits im März gestoppt hatte, zeigt sich derweil erleichtert. Gerade mal neun Monate war sie als Abgeordnete im Landtag und hat inzwischen selbst ihren Rückzug angekündigt. Sie will nicht mehr kandidieren, sich nicht verbiegen müssen. Die Anfeindungen aus der eigenen Partei haben ihr schwer zu schaffen gemacht. Diese Parteifreunde haben sich nicht einmal von ihr verabschiedet. Im Gegenteil: Die Genossen sagen ganz offen, dass sie froh sind, die Querulantin los zu sein. Panorama über Moral und Gewissen in der Politik.

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Das Erste | Panorama | 20.11.2008 | 21:45 Uhr