Raubzug per Lastschrift – Banken helfen Kriminellen

Die Postbank schöpfte erst spät Verdacht, zu spät. Betrüger wollten an einem einzigen Tag per Lastschrift bei rund 300.000 Kunden abkassieren. Als die Bank einschritt, waren bereits mehrere Millionen Euro abgebucht. Die Kontonummern und Adressen hatten sich die Betrüger zuvor auf unbekannte Weise beschafft.

CD mit den geklauten Daten © picture-alliance/dpa

Die Bank habe als eine Art Gehilfe mitgewirkt, weil sie ungeprüft die Funktion eines Inkassobüros übernommen habe, sagt der Anwalt Daniel Amelung, der einen der mutmaßlichen Ganoven vor Gericht vertritt.

Doch die Geschäftspraxis der Postbank ist keineswegs unüblich und dazu völlig legal. Auch andere Banken buchen ab – ungeprüft. Die Grundlage: das sogenannte Lastschriftverfahren. Dabei kann man etwa Rechnungen oder Vereinsbeiträge - auch massenhaft - abbuchen, ohne einzelne Einzugsermächtigungen vorlegen zu müssen.

Sicher oder nicht sicher?

Die frühere Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast kritisiert, dieses Verfahren sei zu unsicher. Die Kontrollen seien unzureichend. Der Deutsche Sparkassen und Giroverband hingegen beteuert ungerührt, das Lastschriftverfahren sei sicher.

Panorama hat den Praxistest gemacht - mit erstaunlichen Ergebnissen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 28.08.2008 | 21:45 Uhr