Oben Lärm und unten Jammer - Reise ins Tal der SPD

von Christoph Lütgert und Britta von der Heide

Die SPD ist in der Krise - ein Umfragetief jagt das nächste. Doch wie schlimm ist der Zustand der SPD wirklich und wie ist die ehemals große Volkspartei noch zu retten? Panorama macht sich auf die Suche nach Antworten, bei Spitzengenossen und an der Basis.

Sie ist überall nachzulesen und zu hören, die Krise der SPD. Die Basis bröckelt, der Parteichef kippelt, die ehemals große Volkspartei findet sich seit Monaten im schlimmsten Umfragetief aller Zeiten.

Aber es geht um mehr - nämlich um die Frage: Ist der Zustand der SPD noch kritisch oder ist er schon bedrohlich? Ist die SPD überhaupt noch zu retten? Panorama-Reporter fuhren nach Berlin und fanden einen Haufen fröhlicher Spitzengenossen, die - man ist es gewohnt - verdrängten, leugneten und das Thema lächerlich machen wollten. Unsere Fragen seien "Scheiße", befand SPD-Fraktionschef Peter Struck kurz und bündig.

NDR-Reporter Christoph Lütgert im Gespräch mit SPD-Chef Kurt Beck

Offenheit und Ehrlichkeit hingegen an der Basis: In Deutschlands Norden, auf der Insel Rügen, wo die Sozialdemokraten bei der jüngsten Landratswahl gerade noch 4,4 Prozent einfuhr, gab der gescheiterte SPD-Kandidat unumwunden zu, dass es auf Deutschlands größter Insel faktisch kaum noch ein Parteileben gebe.

In Rheinland-Pfalz, wo die Sozialdemokraten Ihren Kurt Beck lieben und verehren, meinten sie aber auch, Berlin sei wohl doch eine Nummer zu groß für ihn. In Dortmund - vor Jahrzehnten für Herbert Wehner die "Herzkammer der SPD" - sorgten sich die Genossen an der Basis, ob ihre Partei mit diesem Vorsitzenden überhaupt noch mal nach oben kommen könne. Panorama auf Erkundungsfahrt zu den Getreuen einer geschundenen Partei.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 17.07.2008 | 21:45 Uhr