Gaffer mit Kamera - Leserreporter stören Rettungseinsätze

von Bericht: B.Bolz, R. Bongen, K. Walter

Es sind Bilder von einer ganz neuen Qualität: David Odonkor beim Urinieren, Oskar Lafontaine in der Badehose oder Hartmut Mehdorn schlafend im Zug. Geknipst wurden sie von den sogenannten "Leser-Reportern" der "Bild"-Zeitung. Seit ein paar Monaten lockt das Boulevardblatt mit 500 Euro für jedes Foto, das es in die Hauptausgabe schafft.

Gaffer mit der Kamera: Leserreporter stören Rettungseinsätze
Gegen Geld animiert die "Bild"-Zeitung ihre Leserschaft dazu, Fotos von Stars und absurden Situationen zu machen.

Seitdem kann niemand mehr sicher sein, ob er sich nicht am nächsten Tag mit irgendeinem vom Handy geknipsten Schnappschuss in "Bild" wiederfindet. Prominente sprechen von einer "Hetzjagd", und die Polizei beklagt, dass Leser-Reporter zunehmend auch Rettungsarbeiten behindern. Oder sogar mit einer Propeller-Maschine zum Transrapid-Unglücksort fliegen, um dann aus der Luft ihre Aufnahmen zu machen. Und "Bild" ist nicht die einzige Zeitung, die um Leser-Fotos buhlt. Auch der Stern und Max setzen inzwischen auf Laien.

Panorama über den öffentlichen Nahkampf von Leser-Reportern.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 12.10.2006 | 21:45 Uhr