Wahl ohne Wähler - Die teure und sinnlose Sozialwahl 2005

von Beitrag: Stephan Stuchlik und Marion Kerstholt

46 Millionen Wahlbriefe, 50 Millionen Euro Kosten. Alles für die Sozialwahl am 1. Juni. Doch kaum einer weiß, was das überhaupt ist. Dabei stimmen die Wähler mit ihrem Kreuz immerhin darüber ab, wer in den Krankenkassen und der Bundesversicherungsanstalt in Zukunft dafür sorgen soll, dass die Interessen der Versicherten gewahrt werden. Klingt "richtig" und "wichtig" - und mit exakt diesen Worten wird auch für die Wahlbeteiligung geworben. Null und "nichtig" wäre die geeignetere Bezeichnung, denn die Gremien, in die die Interessenvertreter gewählt werden, dürfen immer weniger entscheiden.

Die teure und sinnlose Sozialwahl 2005
Ein Bericht von 2005 über die anstehende Sozialwahl und mangelhafte Informationspolitik.

Und die meisten Posten sind so und so schon längst vor der Wahl ausgehandelt: Nur in 5 von über 300 Institutionen gibt es Wahlen, die diesen Namen verdienen. Der große Rest der Versichertenvertreter wird dagegen durch sogenannte "Friedenswahlen" bestimmt. Ein schönes Wort für offensichtliche Kungelei: Denn in diesen Fällen bestimmen die jetzigen Vertreter einfach über die künftige Zusammensetzung der Verwaltungsräte. Machtverhältnisse werden so zementiert, die freie Wahl ad absurdum geführt.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 21.04.2006 | 21:45 Uhr