Dramen im Morgengrauen - Abschiebealltag in Deutschland

von Bericht: Michael Richter

Es ist früh morgens, als sechs Mitarbeiter der Hamburger Ausländerbehörde, begleitet von einigen Polizisten, an der Tür der Familie Kryezi klingeln. Die Beamten drängen in die kleine Wohnung: Eine halbe Stunde hat Frau Kryezi Zeit, um hastig ein paar Kleider zusammenzupacken, ihre fünf Kinder zu beruhigen und Verwandte zu benachrichtigen, dass die Familie nach 14 Jahren in Deutschland in den Kosovo abgeschoben wird. "Morgendliche Begleitung" heißt eine solche Aktion im Behördendeutsch.

Gnadenloser Abschiebealltag in Deutschland
Ein Bericht von 2005 über die Praxis der Abschiebung von Asylbewerbern, die oft dramatisch verlaufen.

Die Abschiebung von Asylbewerbern und Flüchtlingen ist kein angenehmer Job. Zuständig dafür sind die Mitarbeiter der Ausländerbehörde. Täglich haben sie mit Menschen zu tun, die oft schon lange hier leben und denen, aus welchem Grund auch immer, ein weiterer Aufenthalt in Deutschland verweigert wurde. Ihre Entscheidungen greifen tief in das Leben der Menschen ein, ihre Aktionen verlaufen oft dramatisch. Vor allem kirchliche Hilfsgruppen der Flüchtlinge bezichtigen sie immer wieder der Willkür. Panorama begleitet Abschieber und Abgeschobene.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 21.04.2006 | 21:45 Uhr