Christian Wulff statt Gerhard Schröder - Stimmungswandel in Deutschland

von Bericht: Michael Hyngar, Stephan Stuchlik

Es gibt offenbar eine neue Sehnsucht beim deutschen Wähler - die Sehnsucht nach Sachlichkeit. Vorbei die Zeit als Paradiesvögel aus der 68er-Generation Wahlen gewinnen konnten? Statt Joschka Fischer, dem Ex-Straßenkämpfer und nun Außenminister, ist seit kurzem Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff Deutschlands beliebtester Politiker. Wulff, lange mit blassem Schwiegersohn-Image versehen, zieht so plötzlich auch an seinem ewigen, charismatischen Gegner Gerhard Schröder vorbei.

Christian Wulff statt Gerhard Schröder
Ein Bericht von 2005 über den politischen Stimmungswandel: Wulff gewinnt, Schröder verliert in Umfragen zur Beliebtheit.

Während die Wähler beim Kanzler immer noch das Weltoffene schätzen, punktet Wulff mit dem was bei Politikern Sekundärtugenden sind: Fleiß und Zuverlässigkeit werden dem kühlen Blonden aus Osnabrück zugeschrieben. Kann man mit diesen Eigenschaften Kanzler oder zumindest Kanzlerkandidat werden? Schröder, und weit früher schon Brandt, trug der Anschein von Modernität ins Kanzleramt. Nun kommt wie es scheint die Renaissance der konservativen Klassik. Auch bei der FDP wächst die Sehnsucht nach gepflegter Langeweile mit Wolfgang Gerhardt.

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Das Erste | Panorama | 31.03.2005 | 21:45 Uhr