Beutezug bei Pflegebedürftigen - Sozialgesetz stürzt Angehörige in Armut

von Bericht: Nicola von Hollander, Martin Munz

Gisela Einödshofer hat ihr ganzes Leben lang gearbeitet. Sie hat regelmäßig ihre Rente und die Pflegeversicherung gezahlt. Und sie hat sich auf ihren sorglosen Lebensabend gefreut. Daraus wird vermutlich nichts. Denn nach einem Schlaganfall wurde ihr Ehemann pflegebedürftig. Und die Heimkosten bringen Gisela Einödshofer fast um ihre ganze Rente. Nach der sogenannten Einkommensanrechnung bleiben ihr seit Anfang des Jahres nur noch 345 Euro zum Leben. Damit ist sie nach 40 Arbeitsjahren zum Sozialfall geworden.

Beutezug bei Pflegebedürftigen
Ein Bericht von 2005 über das neue Sozialgesetz, das manche Angehörige von Pflegebedürftigen in den Ruin treibt.

Bis vor kurzem waren die Behörden noch großzügiger. Jetzt gilt auch für sie das neue Sozialgesetz der rot-grünen Regierung. Es ist so schwammig formuliert, dass die Kommunen es extrem unterschiedlich anwenden. In Oberbayern treibt die dortige Bezirksregierung Gisela Einödshofer in den Ruin; in Dortmund, also in Nordrhein-Westfalen, würde die Frau rund 300 Euro mehr bekommen. So haben wir das alles nicht gewollt, sagt jetzt das Bundesgesundheitsministerium. Den Betroffenen nützt das allerdings wenig.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 10.03.2005 | 21:45 Uhr