Sommerjobs mit Winterstütze - Tourismusbranche plündert Sozialkasse

von Bericht: Christoph Mestmacher, Dietmar Schiffermüller

Im Sommer schuften sie als Rettungsschwimmer, Kellner oder Strandkorbwächter. Im Winter schuften sie gar nicht, dann melden sie sich arbeitslos. So bekommen die Saisonarbeiter ein halbes Jahr auch ohne Arbeit Geld - ganz legal von der Versichertengemeinschaft, also denen, die das ganze Jahr über arbeiten. Seit Jahren geht das so. Auch die Arbeitgeber lieben diese Regelung. Schließlich müssen sie im Winter nicht einmal Lohnnebenkosten zahlen und haben im Sommer ihre bewährten Angestellten.

Tourismusbranche plündert Sozialkasse
Ein Bericht von 2004 über Arbeitgeber, die Schlupflöcher der Arbeitslosenversicherung für Saisonarbeiter nutzen.

Eine ganze Branche wird so über die Arbeitslosenversicherung subventioniert. Das soll sich ändern. Ab der nächsten Saison gilt: nur wer in zwei Jahren mindestens 16 Monate als Angestellter Lohn bekommt, hat ein Recht auf Stütze. Doch längst denken die Arbeitgeber über neue Verträge nach, um das geplante Gesetz zu umgehen und sich die Millionen der Bundesagentur zu erhalten.

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Das Erste | Panorama | 24.06.2004 | 20:15 Uhr