Schuften für wenig Geld - Fleißige Ossis, faule Wessis

von Bericht: Michael Cordero und Christoph Mestmacher

Apfelernte im Akkord oder eine harte 54-Stunden-Woche in Österreich - für viele westdeutsche Jobsuchende kommt diese Arbeit nicht in Frage. Zu hart, zu wenig Geld, zu weit weg. In Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg ist das anders. Dort sind solche Jobs gefragt. 500 Bewerber kämpfen allein in Rostock um 90 offene Stellen in Österreich. Die Agenturen für Arbeit verzeichnen Zuwachsraten von über 30 Prozent.

Schuften für wenig Geld - Fleißige Ossis, faule Wessis
Ein Bericht von 2004 über Arbeitslosigkeit und die Arbeitsmoral in Ost- und Westdeutschland.

Nichts Neues hingegen im Westen. Die Kohl- und Apfelfelder sind fest in polnischer Hand. Viele westdeutsche Arbeiter haben schnell Rückenschmerzen und holen sich lieber einen gelben Schein vom Arzt. Während sich auf der Promi-Insel Sylt Kellner, Köche und Masseure auf den Winter freuen, weil sie dann als Saisonarbeiter Arbeitslosengeld kassieren, ziehen ihre arbeitslosen Kollegen von Rügen und Mecklenburgs Küste nach Österreich. Neben der Angst vor Hartz IV und dem Absturz in die Sozialhilfe geht es vielen Ostdeutschen um die Arbeit und eine Chance, wieder ins Berufsleben zurückzukehren. Und die Arbeitgeber in Österreich schätzen ostdeutsche Arbeiter. Fleißig, freundlich, fit - deshalb sucht die Wintersportregion gezielt in Ost- und nicht in Westdeutschland nach Arbeitskräften.

Panorama über faule Wessis und fleißige Ossis.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 14.10.2004 | 21:45 Uhr