Hauptsache gegen Hartz - PDS-Siegeszug trotz Stasiverdacht

von Michael Hyngar und Dietmar Schiffermüller

Er ist ein Superstar im Osten: Peter Porsch, der Spitzenkandidat der PDS in Sachsen. Er will Ministerpräsident werden. Porsch weiß, wie man sich in Szene setzt und die Medien politisch nutzt. Die Montags-Demonstrationen gegen Hartz IV kommen da gerade recht. Die Menschen sind aufgebracht und wütend auf die Bundesregierung.

Hauptsache gegen Hartz IV: PDS-Siegeszug trotz Stasiverdacht
Die PDS nutzt die Montags-Demonstrationen gegen Hartz IV für sich. Denn die Menschen sind wütend auf die Bundesregierung.

Nutznießer ist Peter Porsch. Denn er schlägt sich auf die Seite der Demonstranten, seine Partei kämpft gegen Hartz IV und sammelt so Wählerstimmen für die kommenden Landtagswahlen. Seit Anfang August allerdings steckt Porsch nicht nur im Wahlkampf, sondern steht auch im Visier der Stasi-Fahnder. Nach Auskunft der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Birthler, ist die Aktenlage eindeutig. Danach war der Literatur-Professor Peter Porsch als inoffizieller Mitarbeiter "IM Christoph" registriert. Porsch selbst streitet das ab. Aber auch dieser Verdacht scheint seiner Position in Sachsen nicht zu schaden. Ganz im Gegenteil, - jetzt erst recht PDS wählen, sagen sich viele Sachsen. Die Stasi-Vorwürfe sind in ihren Augen nur eine billige Kampagne des Westens. Und selbst wenn`s stimmt, egal ob Stasi oder nicht, Hauptsache gemeinsam gegen Hartz IV.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 02.09.2004 | 22:00 Uhr