Feuchtwiese statt Fortschritt - Naturwahn verhindert Investitionen

von Bericht: Rainer Blank, Jesko Friedrich, Tilo Knops, Stephan Stuchlik

Von Blaukehlchen bis Wachtelkönig - an sich harmlose Tierchen mutieren zu echten Killern: zu Killern von Bauvorhaben jeder Art. Mögen die Tiere noch so unsichtbar oder der Pflanzenwuchs noch so spärlich sein: Es gibt so manches in Flora und Fauna, was möglichen Investoren die Farbe aus dem Gesicht weichen lässt. Im Lübecker Hafen war es eine kleine Schnecke, bei der Bahnstrecke Hannover-Berlin die Großtrappe, und fast zehn Jahre lang blockierte die Kreuzkröte den Bau einer Autobahnbrücke.

Feuchtwiese statt Fortschritt: Naturwahn contra Investitionen
Manchmal steht der Naturschutz den Investitionen für Bauvorhaben im Weg, wie beim Elbe-Radwanderweg bei Dresden.

Zuweilen ufert Naturschutz zu Naturwahn aus: So soll in Lauenburg, auf einem Gelände, wo Gewerbe angesiedelt werden sollte, nunmehr die sogenannte Brenndolde ganz neu erwachsen. Doch die seltene Pflanze wurde bislang nur sehr selten gesichtet. Kein Wunder, denn sie braucht Auwiesen mit gelegentlichen Überflutungen - was der kürzlich gebaute Deich aber verhindert. In Büchen wollte eine Mitarbeiterin des Naturschutzamtes das Exemplar einer Zauneidechse gesichtet haben. Das verzögerte das Bauvorhaben eines Tierheimes erheblich, weil zunächst nicht klar war, ob der Schatten des geplanten Gebäudes die Eidechse beim Sonnen störe.

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Das Erste | Panorama | 22.01.2004 | 20:15 Uhr