Anschlagspläne in Luxemburg - EU-Bürogebäude im Visier von Islamisten?

von Bericht: Thomas Berndt

Die Staatsanwaltschaft in Luxemburg ermittelt gegen eine Gruppe von Islamisten. Die Männer um den Tunesier Mohamed Kalifi stehen im Verdacht, auch einen Anschlag auf die Bürotürme des EU-Parlaments in Luxemburg geplant zu haben. Der leitende Oberstaatsanwalt nimmt diesen Verdacht ernst. Danach entdeckten Fahnder bei mehreren Razzien im vergangenen Jahr große Mengen an Propaganda-Material. Außerdem wurden Aufrufe zum "heiligen Krieg gegen Ungläubige", eine Anleitung zum Bombenbau, mehrere gefälschte Pässe und ein brisanter Videofilm gefunden. Darauf waren u. a. die beiden Bürotürme des EU-Parlaments zu sehen.

Terror in Luxemburg
Ein Bericht von 2004 über Islamisten, die im Verdacht stehen, einen Anschlag auf das EU-Parlament geplant zu haben.

Ein weiteres Indiz für mögliche Anschlagsplanungen: Sicherheitskräfte überraschten zwei Islamisten Anfang vergangenen Jahres dabei, als sie versuchten, den Bürokomplex in Luxemburg persönlich auszuspionieren. Sie flüchteten mit einem Fahrzeug, dass auf ein Mitglied des Islamistenvereins Al-Aqsa in Aachen zugelassen ist. Für den Bund Deutscher Kriminalbeamter zeigen die möglichen Anschlagspläne auf das EU-Gebäude eine neue Dimension des Terrors in Europa. Denn, so BdK-Vorsitzende Winfried Albishausen, es ist zu befürchten, dass islamistische Terroristen sich damit nicht mehr nur auf amerikanische oder israelische Terrorziele beschränken.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 14.10.2004 | 21:45 Uhr