Tod aus der Flasche - Miese Geschäfte mit Babymilch

von Bericht: Thomas Berndt, Nicola von Hollander

"Milchpulver ist gut für die Entwicklung von Gehirn und Knochen". Die heile Werbewelt der Babynahrungsmittel-Hersteller vermittelt Müttern, dass Flaschenmilch genauso gesund ist wie Muttermilch. Tatsächlich sterben aber jedes Jahr 1,3 Millionen Kinder, weil sie nicht gestillt werden und Milch-Ersatzpulver bekommen. So eine Studie der UNESCO. Der Grund: Durch das Milch-Ersatzpulver werden die Abwehrkräfte der Säuglinge nicht genügend gestärkt. In Entwicklungsländern mischen Mütter unwissend das Pulver mit verunreinigtem Wasser an. Die Folge: Die Säuglinge erkranken oder sterben an Virusinfektionen, weil ihnen die Abwehrkräfte fehlen.

Tod aus der Flasche - Miese Nestlé-Geschäfte mit Babymilch
Jährlich sterben rund 1,5 Millionen Babys weltweit, weil sie Milch-Ersatzpulver, u.a. von Nestlé bekommen.

Dabei wollen die Frauen nur das Beste für ihre Säuglinge, so wie es die Werbung versprochen hat. Ein Kodex der WHO schränkt Werbung und Vertrieb der Milch-Ersatznahrung zwar stark ein. Für einige Lebensmittelkonzerne scheint diese Regel jedenfalls nicht in allen Ländern zu gelten, u.a. in China und auf den Philippinen. So machen die Unternehmen dort Profit auf Kosten von Müttern und Babys.

Buchtipps:

Eva Herman: Vom Glück des Stillens. Körpernähe und Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind.

Hoffmann & Campe, Hamburg 2003, ISBN 3455094058

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 11.09.2003 | 20:25 Uhr