Heuchler und Huren - Millionengewinne mit Sex-Anzeigen

von Bericht: Christine Adelhardt, Nicola von Hollander und Maike Rudolph

Es ist ein Stoff, bestens geeignet für die Schlagzeilen in der Boulevard-Presse: Sex, gepaart mit Drogen - und ein Prominenter, der mit beidem zu tun haben soll. Angebliche Details aus dem Intimleben von Michel Friedman werden öffentlich - und der umstrittene Moderator und Vizepräsident des Zentralrats der Juden sieht sich ganz plötzlich mit dem Vorwurf konfrontiert, ein Moralapostel ohne Moral zu sein. Darüber hinaus hat die Affäre Friedman aber auch eine andere, weniger private Diskussion angestoßen, nämlich die nach dem Umgang mit den "Zwangs-Prostituierten" aus dem Osten.

Millionengewinne mit Sex-Anzeigen: Heuchelei des Boulevards
Während sie auf der Titelseite Drogen- und Sexaffären verurteilen, verdienen Boulevardblätter mit Sexanzeigen viel Geld.

Das illegale Geschäft floriert - ermöglicht durch Sex-Anzeigen in den gleichen Boulevard-Blättern, die sich mit großen Buchstaben über das Thema entrüsten. Solche Annoncen sind rechtswidrig, aber die Behörden, so Panorama-Recherchen, schreiten trotzdem nicht ein, weil sie sich über die Inserate Einblicke in die Zuhälter-Szene verschaffen. Ein Stillhalte-Abkommen, äußerst nützlich für die Verlage, die so weiter - via Anzeigen-Teil - Millionen mit illegalem Sex verdienen können.

Panorama über Doppelmoral auf allen Ebenen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 03.07.2003 | 20:15 Uhr