Die lange Nacht des Wartens - Finale im Berliner Reform-Poker

von Bericht: Thomas Berndt und Christoph Mestmacher

Berlin, im Morgengrauen. Noch ist wenig Verkehr auf der Straße, nur vor dem Bundesratsgebäude parken auffällig viele Übertragungswagen. Drinnen kauern Reporter und Kameraleute vor verschlossenen Türen, halten schon seit Stunden Nachtwache. Sie sind hungrig auf jede Neuigkeit, begierig auf jede Stimmungslage. Sie warten auf die Stunde der Wahrheit, denn im schier endlosen Reform-Poker und Steuerstreit zwischen Regierung und Opposition ist die finale Runde eingeläutet. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat soll entscheiden, ob ab Januar in Deutschland die Steuern sinken.

Die lange Nacht des Wartens - Finale im Berliner Reformpoker
Abgeschottet fand das Vermittlungsverfahren im Bundesrat über Reformvorhaben der Bundesregierung bis spät nachts statt.

Die Journalisten kennen das Procedere: üblicherweise ein politisches Fingerhakeln. Da wird gefeilscht und taktiert - und dann vertagt man sich wahrscheinlich, auf den nächsten Termin oder zum Spitzengespräch im Kanzleramt. Teil des Rituals: Das Leiden der Journalisten, und das heißt warten, warten, warten. Denn berichten müssen sie auf jeden Fall, auch wenn am Ende vielleicht nur eine neue Runde eingeläutet wird - im Berliner Steuer-Streit.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 11.12.2003 | 21:45 Uhr