Unschuldig am Pranger - Tragödie eines vermeintlichen Terroristen

von Bericht: Stefan Wels und Sandra Ratzow
Eine Person sitzt mit auf den Händen gestütztem Kopf in einem dunklen Raum am Tisch. © DNY59 / iStockphoto Foto: DNY59

Eine Person sitzt mit auf den Händen gestütztem Kopf in einem dunklen Raum am Tisch.

Schlagzeilen: "Anschlag auf Botschaft geplant", "Er steht unter Terrorverdacht", "Terrorverdacht gegen Sudanesen erhärtet sich". Über Wochen hinweg wurde so über den Hamburger Abdelwahab-Osman Khogali-Mohamed berichtet. Oftmals mit voller Namensnennung und mit Bild. Haftbefehl, Hausdurchsuchungen - und jeden Tag am Pranger.

Heute erklärt die Staatsanwaltschaft öffentlich: Der Terrorverdacht hat sich nicht bestätigt. Aber das Leben des Sudanesen ist dennoch zerstört. Er hat 10 Kilo abgenommen, ist in ärztlicher Behandlung. Oberflächliche Parallelen zu Mohammed Atta, offenbar falsch übersetzte Telefonate, rätselhafte Disketten - das brachte den Sudanesen ins Räderwerk von Justiz und Medien.

Der Verdacht ausgeräumt, ein Leben zerstört - auch ein Schicksal des 11. Septembers.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 18.04.2002 | 20:15 Uhr