Unverträgliche Medikamente, falsche Dosierung - Gefahr für kranke Kinder

von Bericht: Nicola von Hollander
Eine Kinderärztin untersucht die Ohren eines Mädchens. © dpa

Wenn ein Kind ein Medikament bekommt, weiß noch nicht einmal der verschreibende Arzt genau, ob dieses Medikament dem Kind wirklich gut tut. Der Grund: Die Pharmaindustrie testet die Wirksamkeit ihrer Produkte nur selten an Kindern, weil das sehr teuer ist und keinen Profit bringt.

Gefahr für kranke Kinder - Versorgungslücke bei Medikamenten
Die Pharmaindustrie testet 2002 ihre Medikamente selten an Kindern, weil dieser Markt nicht lukrativ ist.

80 Prozent der Kleinen nehmen im Ergebnis Medikamente, die nur für Erwachsene zugelassen sind - möglicherweise mit verheerenden Folgen. Denn die Ärzte müssen sich hinsichtlich der Dosierung auf ihre Erfahrung verlassen und in einem täglichen Drahtseilakt mit ihren kleinen Patienten experimentieren. Die Gefahr: Die Medikamente werden unterdosiert, die Wirkung bleibt aus. Oder sie werden überdosiert, dann können lebensgefährliche Situationen entstehen.

Um die Situation zu ändern, haben die Ärzte beim Bundesgesundheitsministerium einen Gesetzentwurf vorgelegt. Aber das war schon vor einem Jahr - und nichts geschieht.

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Das Erste | Panorama | 28.03.2002 | 20:15 Uhr