Kohl-Memoiren

Anmoderation

CHRISTOPH LÜTGERT:

Kürzlich hat Helmut Kohl angekündigt, er werde jetzt seine Memoiren schreiben und in etwa eineinhalb Jahren veröffentlichen. Wir dürfen alle gespannt sein.

Kohl-Memoiren
Satire von 2000 zu der von Helmut Kohl angekündigten Herausgabe seiner Memoiren mit dem Titel "Helmut - eine Bilanz".

Maya Dähne ist es gelungen, das erste Kapitel schon vorab zu ergattern, und sie hat nichts dafür gezahlt - Ehrenwort.

KOMMENTAR:

Endlich - die Abrechnung knallhart. Jetzt redet er: Die Memoiren des Jahrhundert-Kanzlers, "Helmut - eine Bilanz".

0-Ton

HELMUT KOHL:

"Es wird ein hochspannendes Buch, das kann ich Ihnen jetzt schon versichern."

KOHL-IMITATOR:

"Weil, wie die Geschichte wirklich war, das weiß ich ja wohl am besten. Klar, mit dem Bimbes, da hab‘ ich einen Fehler gemacht, aber das mach‘ ich jetzt wieder gut.

Kapitel 1: Ich und die Spender.

In schlechten Zeiten, da erinnert man sich halt gern an gute Freunde. Helmut Maucher von Nestlé zum Beispiel, den hab‘ ich einfach angerufen und gesagt: Weißt du noch damals, im Bundestag, was ich da für dich getan hab‘? Ewig diese Nestlé-Bonbons gefuttert - einen für Theo, einen für den Klaus und den Rest für mich. Immer dicker bin ich geworden, nur damit dein Umsatz steigt. Tja, was isst man nicht alles für gute Freunde."

0-Ton

HELMUT KOHL:

"Wir stehen zusammen, wir kämpfen zusammen, und wir setzen auf Sie."

KOHL-IMITATOR:

"Natürlich hat der Maucher mir jetzt mit ‚ner harten Million ausgeholfen.

Und dann hab‘ ich den Heck von der Hitparade angerufen. Bei dem hatte ich nämlich auch noch einen gut. Der Heck wollte eigentlich schon früher mal was für uns tun. Als Helmut und Hannelore wollten wir nämlich einmal ganz groß rauskommen. Hannelore hat sich die Finger wundgeübt, doch dann kamen Cindy und Bert."

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DIETER-THOMAS HECK:

"Und das war für sie ein ungeheurer Schlag, und mir persönlich hat das auch sehr - richtig weh getan."

KOHL-IMITATOR:

"Naja, das hat der Dieter nun wieder gut gemacht, mit 10.000 Mark

Ach ja, und die Uschi, mein Gott, wenn ich an die denke. Damals, als ich noch Filmstar war. ‚Liebe am Wolfgangsee‘, da ist die Uschi an meiner Seite ganz groß rausgekommen. Ohne mich wär‘ aus der Kleinen doch nie was geworden. Das ist ihr heute noch 10.000 Mark wert.

Und nächste Woche: Kapitel 2: Ich und die Einheit."

Abmoderation

CHRISTOPH LÜTGERT:

Also auf das nächste Kapitel, ich freue mich darauf, Sie auch? Wir versuchen jedenfalls, auch das für Sie vorab zu bekommen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 16.03.2000 | 21:00 Uhr