Panorama vom 27. August 1998

Wohlklingende Analysen und Predigten über den Zustand dieser Republik gibt es zur Zeit mehr als genug. Arbeitslosigkeit bekämpfen, Steuern senken, soziale Sicherheit nicht nur als Wahlkampfschlagwort mißbrauchen, die Bildungsmisere beseitigen. Die Probleme unseres Landes sind bekannt, benannt, doch scheint Deutschland wie verstopft, zugeschnürt - bis zur Bundestagswahl. Danach könnte sich so einiges ändern, egal, wie sie ausgeht. Das denken wohl viele und hoffen auf das politische Personal als Orientierungshilfe, als Vertrauensbasis für die Zukunft.

Eine Deutschlandreise
Alt, jung, West, Ost, reich, arm - Panorama reist durch die Republik und fängt die Stimmung vor der Bundestagswahl 1998 ein.

Und da stehen sie sich nun gegenüber: der Bestandswahrer und Schönredner Helmut Kohl, der, wie er heute morgen wieder bekräftigte, für weitere vier Jahre antritt - und Herausforderer und Populist Gerhard Schröder, der dann unter seiner Führung einiges ändern, aber eigentlich vieles beim alten belassen möchte. Die Lebenswirklichkeit in Deutschland, die Probleme und ihre längst überfälligen Lösungen werden in beiden Lagern weitgehend ignoriert oder auf Sprechblasenformat reduziert. Wahlkampf und Wahrheit passen eben nicht zusammen.

Auch deshalb zeigen wir Ihnen in Panorama heute etwas Außergewöhnliches: eine Deutschlandreise. Meine Kollegen waren bei Menschen, denen es sehr gut geht, dann bei denen, die ein ganz normales, durchschnittliches deutsches Leben führen, und bei denen, die Probleme haben und anderen welche machen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen. Sie waren auf der Suche nach Stimmungen, Ängsten und Hoffnungen im Land. Sie berichten über den Zustand der Republik, vier Wochen vor der Wahl.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 27.08.1998 | 21:45 Uhr