Stand: 18.10.23 13:04 Uhr

StrgF und Panorama erhalten Preis von EU-Parlament

Die Redaktionen StrgF und Panorama werden als Teil einer internationalen Recherche-Kooperation mit dem renommierten "Daphne Caruana Galizia Prize for Journalism" ausgezeichnet. Der Preis wurde gestern Abend im EU-Parlament in Straßburg verliehen.

Es war die größte Katastrophe im Mittelmeer seit fast zehn Jahren: Der Untergang eines Flüchtlingsboots und der Tod von mehr als 600 Menschen vor der griechischen Küste in der Nacht des 14. Juni 2023. Die gemeinsame Recherche mit der Agentur Forensis, dem britischen Guardian und der griechischen Solomon untersuchte, was genau zu der Katastrophe führte. Dabei befragte das Journalisten-Team mehr als 20 Überlebende, wertete erstmals Daten aus dem Logbuch der griechischen Küstenwache sowie Tracking-Daten und Satellitenbilder aus.

Über 600 Tote: EU kümmert sich nicht um Aufklärung
Im Juni gab es ein Schiffsunglück mit hunderten Toten vor Griechenland. Die Schuldfrage ist noch nicht aufgeklärt.

Zu den Ergebnissen der Recherche zählt, dass die griechische Küstenwache offenbar versucht hatte, den überladenen Fischkutter zu ziehen. Dabei geriet das Boot ins Wanken und sank schließlich. Einiges spricht dabei dafür, dass die Menschen Richtung Italien gebracht werden sollten, ein Versuch eines illegalen "Push-Backs".

Der Preis wird jährlich im EU-Parlament in Straßburg verliehen und erinnert an die 2017 ermordete maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia. Für StrgF und Panorama erhalten die Autoren Sulaiman Tadmory, Armin Ghassim, Timo Robben und Sebastian Heidelberger die Auszeichnung.

Die Preisträger bei der Preisverleihung in Straßburg. © NDR Foto: NDR

Die Preisträger:innen bei der Preisverleihung in Straßburg.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 24.08.2023 | 22:00 Uhr