Bundesrechnungshof prangert Ein-Euro-Jobs an
Die so genannten Ein-Euro-Jobs helfen den meisten Langzeitarbeitslosen nicht, eine feste Arbeit zu bekommen. Dies hat jetzt der Bundesrechnungshof bestätigt. Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Unternehmen benutzen die Ein-Euro-Jobber, um ungeförderte Tätigkeiten im ersten Arbeitsmarkt zu ersetzen und so ihre Personalkosten zu reduzieren. Noch dramatischer: Mehr als der Hälfte der Fälle dürfte eigentlich gar nicht gefördert werden, weil sie keine zusätzliche Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit waren oder in Konkurrenz zu ungeförderten Unternehmen standen.
![Menschenschlange vor der Arbeitsagentur Menschenschlange vor der Arbeitsagentur © dpa Foto: Waltraud Grubitzsch](https://www.ndr.de/nachrichten/info/menschenschlange2_v-ardteaserwidescreen.jpg)
Panorama hatte bereits im April 2008 darüber berichtet, dass den meisten Arbeitslosen mit Ein-Euro-Jobs kaum geholfen ist. Sogar das wissenschaftliche Institut der Bundesagentur für Arbeit (IAB) selbst hatte bereits damals festgestellt, dass sogar das Gegenteil der Fall ist: Die Chancen, nicht mehr auf Arbeitslosengeld II angewiesen zu sein, lagen bei Ein-Euro-Jobbern nach zwei Jahren "etwa zwei bis drei Prozentpunkte niedriger" als bei Arbeitslosen, die keinen Ein-Euro-Job annehmen mussten.
Geändert hat sich seitdem offenbar wenig: Die Ein-Euro-Jobber werden weiterhin einfach als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, während dabei sogar reale Jobs vernichtet werden.