Neonazistische HDJ verboten

Das Bundesinnenministerium hat die rechtsextreme Organisation "Heimattreue Deutsche Jugend" verboten. Die Polizei durchsuchte in Niedersachsen, Berlin, Brandenburg und Sachsen zahlreiche Wohnungen und Geschäftsräume von HDJ-Aktivisten. Ihnen wurde eine Verfügung von Innenminister Schäuble überbracht, womit der in Kiel registrierte Verein offiziell als verboten gilt. Die Behörden beschlagnahmten auch das Vermögen der HDJ.

Sommerlager der HDJ © Recherche Nord Foto: Andre Aden

Der rechtsextremen Organisation wird unter anderem eine aktiv kämpferische Grundhaltung gegen die deutsche Verfassung vorgeworfen. Die "Heimattreue Deutsche Jugend" veranstaltet jedes Jahr sogenannte Ferienzeltlager für Kinder und Jugendliche. Experten sahen in der HDJ eine Nachfolgeorganisation der verbotenen Wiking-Jugend.

Die Verbotsverfügung beruht auf Paragraf 3 des Vereinsgesetzes. Als bundesweit organisierter Jugendverband verbreite die HDJ rassistisches und nationalsozialistisches Gedankengut, so das Innenministerium. Im Rahmen scheinbar unpolitischer Freizeitveranstaltungen werde das am Nationalsozialismus orientierte Weltbild der HDJ Kindern und Jugendlichen vermittelt. Heranwachsende im Grundschulalter würden gezielt in "Rassenkunde" unterrichtet.

Panorama hatte mehrfach über die HDJ berichtet. Die Videos können wir im Internet aus rechtlichen Gründen leider nicht zeigen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 24.05.2007 | 21:45 Uhr