Neuer Abschnitt
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September, 2019: Sigmar Gabriel, hier als Gast in einer Talk-Sendung, gibt seinen Abschied aus der Politik bekannt. Zum November will er aus dem Bundestag ausscheiden. Bis dahin prägt er mehr als zwei Jahrzehnte die Politik in Niedersachsen und dann im Bund. Ein Rückblick:
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1998: Glückwünsche des jungen Vorsitzenden der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion für den wiedergewählten Ministerpräsidenten Gerhard Schröder. Nach seinem Wahlerfolg in Niedersachsen wird Schröder Kanzlerkandidat und löst im selben Jahr Helmut Kohl als Bundeskanzler ab.
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1999: Schröders Nachfolger als Ministerpräsident Niedersachsens, Gerhard Glogowski (im Hintergrund), tritt im Dezember zurück. Gabriel übernimmt das Amt. Mit 40 Jahren ist er damals der jüngste Ministerpräsident in der Geschichte der Bundesrepublik.
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2002: In Niedersachsen liegt ein riesiges Schießübungsgelände der Rheinmetall DeTec. Damals ist die Rüstungsindustrie für den späteren Bundeswirtschaftsminister eher ein Randthema. Als die SPD 2003 die niedersächsische Landtagswahl verliert, wird die Niederlage auch Sigmar Gabriel angelastet.
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2003: Ein neuer Auftrag für Sigmar Gabriel: Vorübergehend ist er "Beauftragter für Popkultur und Popdiskurs" der SPD. Das bringt ihm den Spitznamen "Siggi Pop" ein.
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2005: Nach der Bundestagswahl warten neue Herausforderungen auf Sigmar Gabriel: Er übernimmt in der Großen Koalition das Bundesumweltministerium und ist verantwortlich für Themen wie erneuerbare Energie, Atommülllager und Klimawandel.
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2009: Sein Ministeramt verliert Gabriel bei der nächsten Bundestagswahl. Die FDP feiert einen zweistelligen Wahlerfolg und bildet mit CDU/CSU die Regierung. Für die SPD heißt das: Opposition. Gabriel löst Franz Müntefering als Parteichef ab und soll die Sozialdemokraten gemeinsam mit Generalsekretärin Andrea Nahles in eine erfolgreichere Zukunft führen.
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2012: Gabriel heiratet zum zweiten Mal. Seine Frau Anke ist Zahnärztin.
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2013: Seiner Heimatstadt Goslar bleibt Sigmar Gabriel auch nach der Bundestagswahl 2013 treu - trotz neuer Verantwortung als Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler in der Großen Koalition von Union und SPD.
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2016: Ein ganz anderes Thema hätte Ende des Jahres zur innerparteilichen Zerreißprobe führen können - die Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) und den USA (TTIP). Als Wirtschaftsminister verteidigt Gabriel das Abkommen mit Kanada als wichtig und gut. Eine Abstimmung über CETA bei einem kleinen Parteikonvent im September wird auch als Schicksalsentscheidung über seine Zukunft in der SPD gesehen.
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Die Delegierten des Parteikonvents stärken Gabriel und folgen seinem CETA-Kurs. Allerdings wird die Diskussion um die SPD-Kanzlerkandidatur lauter - manche Genossen sehen in EU-Parlamentspräsident Martin Schulz den neuen SPD-Hoffnungsträger für die Bundestagswahl 2017 und drängen auf eine schnelle Entscheidung. Doch Gabriel will die Kandidatenfrage zunächst weiter offenhalten.
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2017: Am 24. Januar lässt Gabriel mehrere Medien wissen: Er strebt das Amt nicht an. Martin Schulz soll stattdessen Kanzlerkandidat und Parteichef werden. Gabriel sehe seine Aufgabe eher im Auswärtigen Amt.
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2017: Am 27. Januar findet die Amtsübergabe im Auswärtigen Amt statt. Gabriels Vorgänger, Frank Walter Steinmeier, wird Nachfolger von Bundespräsident Joachim Gauck.
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Als Außenminister liegen die Ziele weiter weg vom heimatlichen Goslar: Hier hält Gabriel eine Rede vor den Vereinten Nationen in New York City.
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Und auch immer mehr Promis kreuzen den Weg eines Außenministers. Hier etwa Königin Silvia von Schweden bei einer Preisverleihung in Berlin.
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Diese Prominente trifft Gabriel über lange Zeit regelmäßig: Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Gespräch mit ihrem Außenminister im Parlament.