Stand: 23.02.12 17:26 Uhr

Bestattungen: Ruhe sanft, ruhe teuer

Das Bestattergewerbe ist ein todsicheres Geschäft: Ob Eiche hell, Mahagoni dunkel oder Kiefer furniert, ob Trauerredner oder Pastor, ob mit Palmenkübeln, Musik und Kränzen oder ohne viel Federlesens - die Unterschiede machen mehrere tausend Euro aus.

Aus "ruhe sanft" wird schnell "ruhe teuer", wenn Hinterbliebene keinen klaren Kopf behalten. Denn auf dem Bestattungsmarkt wird um jeden Toten mit harten Bandagen gekämpft.

Bestattungen: Ruhe sanft, ruhe teuer
Ein Bericht von 2012 über den harten Wettbewerb unter Bestattungsunternehmen. Leidtragende sind die Hinterbliebenen.

"Für Ihre liebe Mutter wollen Sie doch ein würdiges Begräbnis!?", wird der trauernde Sohn gefragt - und wenige trauen sich dann noch, nach billigeren Alternativen zu fragen oder beim Bestatter nebenan die Preise zu vergleichen. Da wird ein Sarg, der rund 200 Euro im Einkauf kostet, Hinterbliebenen für 1200 in Rechnung gestellt, da kostet ein Lied vom CD-Player, abgespielt bei der Trauerfeier, 85.-Euro, und es wird auch mal in Rechnung gestellt, was nie geliefert wurde. Der Bundesverband Deutscher Bestatter hält solche Fälle für schwer vertretbar, betont aber, dass es sich nur um schwarze Schafe handele.

Nicht wenige Hinterbliebene fühlen sich über den Tisch gezogen, sind überzeugt, der Bestatter habe ihre Lage ausgenützt. Nach dem Tod ihres Angehörigen seien sie nicht mehr imstande gewesen, die Rechnung genau zu prüfen. Hinsehen und Preise vergleichen lohnen sich aber, denn umsonst ist der Tod, aber nicht die Bestattung. Panorama über das Geschäft mit dem Tod.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 23.02.2012 | 21:45 Uhr