Zweifelhaftes Wirtschaftswunder: Mini-Jobs mit Maxi-Schaden

Eigentlich sollen sie eine "Brücke in den ersten Arbeitsmarkt" sein - doch die Realität sieht meistens anders aus: "Minijobs sind faktisch Killer für Vollzeitjobs", sagt zumindest Professor Peter Bofinger, einer der fünf so genannten Wirtschaftsweisen.

Zweifelhaftes Wirtschaftswunder: Mini-Jobs mit Maxi-Schaden
Minijobs: Statt der Anstellung von Langzeitarbeitslosen sind Stellenabbau und Lohndumping an der Tagesordnung.

Mehr als sieben Millionen Menschen arbeiten inzwischen als 400-Euro-Kraft - und besetzen damit fast jede fünfte Arbeitsstelle in Deutschland. Der Hauptgrund für den Boom: Die vom Staat subventionierten Jobs werden vor allem als Sparmodell genutzt: weniger Steuern, weniger Sozialabgaben. Für 400-Euro-Jobs fällt keine Einkommenssteuer an, ihr Gehalt erhalten die Minijobber "brutto für netto". Für die Sozialabgaben fällt nur eine Pauschale an.

Sparen durch den Minijob - das nutzen nicht nur Arbeitnehmer. Gerade in Branchen, in denen die Minijobs boomen, machen sich auch Arbeitgeber diesen Vorteil zunutze. Statt die staatliche Subventionierung an ihre Beschäftigten weiterzugeben, senken Unternehmer einfach den Stundenlohn. Panorama über eine teure Arbeitsmarktförderung - die den Falschen nutzt.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 23.09.2010 | 22:00 Uhr