Höhere Löhne: Wer gewinnt, wer leer ausgeht

Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Zahl der Aufträge steigt, die Krise scheint überwunden: Wurde Deutschland noch vor wenigen Jahren als kranker Mann Europas verspottet, schauen unsere europäischen Nachbarn mittlerweile neidisch auf das Wirtschaftswunder "Made in Germany". Doch jetzt drohen ausgerechnet einige derjenigen, die den Aufschwung durch Lohnverzicht und Kurzarbeit erst möglich gemacht haben, leer auszugehen.

Höhere Löhne: Wer gewinnt und wer leer ausgeht
Obwohl sich die Wirtschaft erholt hat, beteiligen nur einige Branchen ihre Mitarbeiter am Aufschwung.

Der Hamburger Containerterminal am Burchardkai © dpa Foto: Ulrich Perrey

Während Autobauer wie Porsche, Audi oder Ford bereits angekündigt haben, die Löhne ihrer Mitarbeiter erhöhen zu wollen, treten andere auf die Bremse: Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga zum Beispiel hat die Tarifgespräche mit den Gewerkschaften gerade erst platzen lassen und auch der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Karl Robl, erteilt Lohnerhöhungen im Interview mit der BILD-Zeitung eine klare Absage: "Dafür gibt es keinen Spielraum".

Unterdessen erhalten sowohl Arbeiter als auch Angestellte Rückendeckung aus der Politik: Sowohl Arbeitsministerin Ursula von der Leyen als auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle fordern höhere Löhne und Gehälter. "Wenn die Wirtschaft boomt, sind auch kräftige Lohnerhöhungen möglich", so Brüderle im Hamburger Abendblatt. Zumindest im öffentlichen Dienst wird daraus wohl aber nichts: Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring, hat bereits angekündigt, dass dafür kein Geld zur Verfügung stehe.

Panorama über Gewinner und Verlierer des neuen deutschen Wirtschaftswunders.

Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen 04.11.2010 | 22:00 Uhr