Todesgefahr Asbest: Neue Kranke durch das alte Gift

Ein Wohngebiet im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel, Frühjahr 2009. Arbeiter reißen ein altes Badezimmer heraus, der Schutt wird in einem Container vor dem Haus gelagert, als sei es harmloser Staub. Schutzvorkehrungen gibt es keine. Dabei enthält der Fliesenkleber nach Panorama-Recherchen das hochgefährliche Material Asbest. Und das ist keine Ausnahme: Panorama - Stichproben haben ergeben, dass trotz aller Aufklärungskampagnen der krebserzeugende Stoff noch in vielen Häusern zu finden ist und bei der Entsorgung viele Menschen verseuchen kann.

Todesgefahr Asbest: Neue Kranke durch das alte Gift
Asbest, das in vielen älteren Häusern verbaut ist, wird häufig ohne Vorsichtsmaßnahmen entsorgt - mit tödlichen Folgen.

Dabei sind die tödlichen Gefahren lange bekannt: Die Herstellung und Verwendung von Asbest sind in Deutschland seit 1993 verboten. Schon das Einatmen weniger Asbestfasern kann Jahre später zu Rippenfell- oder Lungenkrebs führen. Die Überlebenschancen sind minimal. Allein in Deutschland starben in den letzten 30 Jahren über 20.000 Menschen an den Folgen einer Asbesterkrankung.

Dennoch werden seit 1993 jedes Jahr neue Menschen verseucht. Und auch von ihnen werden viele sterben. Bei der Sanierung von asbestverseuchten Gebäuden wird weiter geschlampt. Städte und Länder kontrollieren immer weniger. Das Personal hierfür wurde gekürzt. Das Thema wird tot geschwiegen. Mit fatalen Folgen für Anwohner und Arbeiter. Panorama über eine tickende Zeitbombe.

Anmerkung der Redaktion: Für diesen Beitrag haben wir Alfred Eickhoff zu seiner durch Asbest verursachte Krebserkrankung interviewt. Am 20. Juli 2009 ist Alfred Eickhoff an den Folgen seiner Asbesterkrankung verstorben.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 25.06.2009 | 22:00 Uhr