Das Billige, nicht das Beste - Wie Ärzte auf Kosten der Patienten sparen müssen

von Bericht: Nicola von Hollander und Maike Rudolph

Krebskranke Kinder erhalten Medikamente mit starken Nebenwirkungen - weil diese Mittel billig sind. Demenzkranke bekommen wenig wirksame Naturpräparate anstelle eines besseren, synthetischen Medikaments - auch das ist günstiger. Kranke werden aus Krankenhäusern entlassen - weil das Geld für ihre Behandlung fehlt.

Rationierung im Gesundheitswesen
Ein Bericht von 2005 über Sparpolitik im Gesundheitswesen, die für viele Ärzte in einen Gewissenskonflikt drängt.

Kein Zukunftsszenario, sondern häufig schon Alltag im deutschen Gesundheitssystem. Rigide Obergrenzen und Budgets zwingen die Ärzte zum Rationieren. Das heißt, sie können nicht jedem Patienten das geben, was medizinisch möglich und sinnvoll wäre. Ein täglicher Gewissenskonflikt, eine Entscheidung zwischen Budget und bestmöglicher Behandlung. Denn sobald ein Mediziner die ihm zugewiesene Ausgabenobergrenze überschreitet, wird er bestraft und muss die Behandlung aus eigener Tasche zahlen.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bestreitet zwar, dass es Rationierung im deutschen Gesundheitswesen gibt, aber Panorama hat erschütternde Beispiele gefunden.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 02.06.2005 | 21:45 Uhr