Tricksen und tarnen - Pharmaindustrie unterwandert Selbsthilfegruppen

von Bericht: Edith Heitkämper, Bettina Schön

Selbsthilfegruppen sind für Kranke oft ein wichtiger Halt - sie beraten und unterstützen Patienten, sie gelten als kritisch und sind ausschließlich am Wohl des Kranken interessiert. Wer sich an eine solche Gruppe wendet, erwartet unabhängige Unterstützung. Doch immer öfter entdecken Pharmaunternehmen Selbsthilfegruppen als Marketing-Instrument. Sie sind ideal, um für ein bestimmtes Medikament oder eine Therapie zu werben. Besonders interessant sind chronisch Kranke, die dauerhaft mit teuren Medikamenten behandelt werden. Pharmafirmen gründen sogar eigene Selbsthilfegruppen, wenn sie ein neues Medikament auf den Markt bringen.

Pharmaindustrie unterwandert Selbsthilfegruppen
Immer öfter entdecken Pharmaunternehmen Selbsthilfegruppe als Marketing-Instrument. Dabei sind diese für Kranke wichtig.

Die Selbsthilfegruppen nehmen Spenden von der Pharmaindustrie - und gleichzeitig tauchen Werbebotschaften in ihren Verbandszeitschriften und im Internet auf. Sie beteuern, dass sie trotz der Spenden unabhängig bleiben, was Pharmakritiker wie Professor Peter Schönhöfer stark bezweifeln. Und so merken viele Patienten noch nicht einmal, dass sie von der Pharmaindustrie manipuliert werden.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 27.10.2005 | 21:45 Uhr