Nachtrag zu: Tricksen und Lügen - Politiker vertuschen Ausmaß rechter Gewalt

von Bericht: Thomas Berndt, Andreas Lange

Merseburg, Sachsen-Anhalt. Hier liegt ein Toter, den es laut Bundesstatistik über Opfer rechtsextremer Gewalt nie gegeben hat. Dabei wurde Willi Worg im März 2001 regelrecht zertreten - von Nazis. Das Gericht benannte damals die Motivation der Mörder: ihr rechtsextremes, menschenverachtendes Weltbild. Also eine Tat mit politischem Hintergrund, die in die Bundesstatistik gehört. Selbst der Innenminister von Sachsen-Anhalt wunderte sich gegenüber Panorama am 27. Juni 2002, warum der Mord an Willi Worg dort nicht auftaucht.

Politiker vertuschen Ausmaß rechter Gewalt
"Panorama" hatte berichtet, dass der Verfassungsschutzbericht völlig andere Zahlen aufweist als die Länderstatistiken.

Jetzt stellte sich heraus: Auch er selbst und seine Behörden haben wohl geschlampt, denn schon in den Landeszahlen wird Willi Worg nicht aufgeführt. Zentralfriedhof Merseburg, Grab Nummer 4509: Für die Statistiker ein Toter, der nicht zählt.

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Das Erste | Panorama | 18.07.2002 | 20:30 Uhr