Ehemaliger Drohnenpilot erhält Whistleblower-Preis
Der ehemalige US-Drohnen-Piloten Brandon Bryant erhält den Whistleblower-Preis der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler.
"Ohne Deutschland wäre der gesamte Drohnen-Krieg des US-Militärs nicht möglich", so der ehemaligen US-Drohnenpiloten Brandon Bryant. Er war bis April 2011 auf einer Basis in New Mexico stationiert und steuerte von hier aus Drohnen. Während Bryants Dienstzeit war seine Einheit an der Tötung von 1626 Menschen beteiligt.
Die Information, dass die US-Basis in Ramstein eine weit bedeutendere Rolle im weltweiten Drohnen-Krieg der USA spielt als bislang bekannt, geht unter anderem auf seine Aussagen zurück, Panorama hatte darüberberichtet. Für seine Enthüllungen soll Bryant nun den Whistleblower-Preis der Vereinigung Deutscher Wissenschaftlererhalten.
Deutschland: Schaltzentrale im weltweiten Drohnenkrieg
Die US-Basis in Ramstein spielt eine weit bedeutendere Rolle im weltweiten Drohnen-Krieg der USA als bislang bekannt. Dies zeigen neue Recherchen von Panorama und der Süddeutschen Zeitung.
Auf der Militärbasis werden Live-Bilder der völkerrechtlich umstrittenen Drohneneinsätze analysiert und mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen abgeglichen. Zudem wird Ramstein als Relaisstation genutzt, um Steuerungsbefehle an die weltweit operierende Drohnenflotte zu übermitteln.
"Bei Dienstbeginn habe ich immer als erstes in Ramstein angerufen", so Bryant gegenüber Panorama. Wegen der großen Entfernung zwischen den Einsatzgebieten - etwa Pakistan oder Yemen - und den Drohnen-Piloten in den USA müsse das Signal über Deutschland geleitet werden. Hier wird das Satellitensignal aufgefangen. Über ein Kabel wird dann die Verbindung in die USA hergestellt. Das belegen auch interne Dokumente des US-Militärs.