Helmut-Schmidt-Journalistenpreis für Panorama- und STRG_F-Autor Armin Ghassim

Armin Ghassim

Panorama- und STRG_F-Autor Armin Ghassim.

Plötzlich ist der Bildschirm schwarz - nichts geht mehr, alles ist weg: Wichtige Arbeitsdokumente, private Fotos, einmalige Erinnerungen. Wenn der Laptop, das Smartphone oder die Festplatte "crasht", sind Betroffene oft bereit, viel Geld zu zahlen, um ihre Daten zu retten. In seiner Video-Reportage "Abzocke Datenrettung" hat Autor Armin Ghassim leicht manipulierte Festplatten an Datenrettungs-Unternehmen gegeben.

Sitz im Ausland - kein Geld zurück

Etliche Firmen werben bei Google offensiv damit, dass sie verlorene Daten wiederherstellen können. Doch viele von ihnen täuschen die Kunden. Um möglichst viel Geld zu kassieren, geben sie falsche Fehler-Diagnosen und kassieren tausende Euro, ohne überhaupt Daten wiederherzustellen. Die Unternehmen verlangten in dem Experiment bis zu 3.000 Euro, obwohl der Schaden in wenigen Minuten hätte behoben werden können. Die Reportage führt Ghassim bis nach Wales, wo ein Anbieter die eingeschickte Festplatte in angeblich hochwertigen Speziallabors repariert. Dabei hätte eine simple, kostenlose Software gereicht, um die Daten wiederherzustellen.

Die STRG_F Reportage beleuchtet eine weitgehend unbekannte Branche und zeigt, wie im digitalen Zeitalter fehlende Kenntnisse in der Gesellschaft und fehlende Regulierung ausgenutzt werden.

"Spannende Einblicke"

Für seine Recherche wurde Armin Ghassim nun mit dem ersten Platz des diesjährigen Helmut-Schmidt Journalistenpreises in der Kategorie Nachwuchs ausgezeichnet. Die Jury würdigt damit die aufwändige Recherche und die "spannenden Einblicke".

Der Helmut Schmidt Journalistenpreis wurde zum 25. Mal verliehen. Der Preis für besondere Leistungen im Finanz- und Wirtschaftsjournalismus wird seit 1996 vergeben und ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. Aufgrund von Corona fand das Jubiläum sowie die Würdigung der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger durch eine Film-Veröffentlichung statt.