Wolfsburg, Tibet, Peking - VW und die Olympischen Spiele in China

Sowohl die Konzernzentrale von Volkswagen als auch der Trainer des VfL Wolfsburg, Felix Magath, haben gegenüber dem ARD-Magazin Panorama eine Stellungnahme zu ihrer Rolle als Werbeträger der Olympischen Spiele in Peking abgelehnt. Vor dem Hintergrund der blutigen Unruhen in Tibet ist das VW-Engagement als Olympia-Hauptsponsor in die Kritik geraten.

VW ist in China Marktführer. Der geschäftliche Erfolg im Reich der Mitte überstrahlte bisher, dass die chinesische Führung die Menschenrechte schon lange missachtet. Dass Andersdenkende in China unterdrückt werden, tat dem Image des deutschen Autokonzerns bislang keinen Abbruch. Mit den Unruhen in Tibet und der blutigen Niederschlagung wird die Sponsorenrolle von Volkswagen allerdings zunehmend thematisiert.

Keine Stellungnahme von Felix Magath

Auch in der Kritik: Der Trainer des VW-Werksclubs VfL Wolfsburg. Magath wurde nach Athen gesandt, um dort als Fackelträger das Olympische Feuer auf der ersten Etappe Richtung Peking mitzutragen. Die VW-Begleitfahrzuge für den Fackellauf wurden mit großem Werbeaufwand in Peking präsentiert und auf die Reise geschickt.

Als das ARD-Magazin Panorama angesichts des Blutvergießens in Tibet diese Aktion hinterfragen wollte, herrschte Schweigen. Magath lehnte jede Erklärung ab. Der Pressesprecher des VW-Werksclubs reagierte sogar regelrecht empört auf die Panorama-Nachfragen. Die Pressestelle der Konzernspitze in Wolfsburg verweigerte ebenfalls jedes Interview zur Sponsorenrolle von Volkswagen in China.

"Wir setzen die Partnerschaft fort"

In einem früheren Interview sagte Kay Grübner, Vertreter von VW China, gegenüber der ARD, der Konzern beobachte die Situation sehr genau. Olympia sei eine Möglichkeit, um den Dialog zu fördern. Wörtlich sagte er: "Wir setzen die Partnerschaft fort in den unterschiedlichsten Bereichen, die auch gesellschaftliches Engagements über die Spiele hinaus beinhalten, wie beispielsweise Verkehrserziehung, Umwelterziehung und Unfallforschung."

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 27.03.2008 | 21:45 Uhr