"Ich denke seit Monaten jeden Tag an die Opfer, immer. Es tut mir so schrecklich leid."
"Wir haben nie geahnt, dass sie anderthalb Stunden von uns entfernt leben, nie im Leben."
1999 meldet sich Uwe Böhnhardt aus dem Untergrund bei seinen Eltern.
Ein Zettel im Briefkasten führt die Eltern zu einer öffentlichen Telefonzelle.
"Plötzlich ruft der Uwe an. Wir haben erstmal am Telefon gehangen und geheult. Und wir haben erfahren: Ja, die Drei sind zusammen."
Mehrmals treffen sich die Eltern heimlich mit dem Trio im Park. Von den Morden ahnen sie nichts.
"Beate hat uns am Telefon gebeten, dass ich ihr Backrezepte mitbringe. Der Uwe würde so gerne meine Plätzchen essen wollen."
"Dass sie uns umarmen können und haben schon vier Menschen getötet. Das kann ich bis heute nicht fassen."
Zehn Menschen werden Opfer der Zwickauer Zelle. Brutal hingerichtet. Familien zerstört.
"Das kann man nicht verzeihen. Man kann niemandem verzeihen, der den Vater und Ehemann umgebracht hat. Grundlos. Sinnlos."
Am 5. November 2011 meldet sich Beate Zschäpe ein letztes Mal bei den Eltern. Sie will sie über ihren Sohn informieren.
"Dann war ein ganz kleiner Moment Ruhe, und dann sagte sie: der Uwe kommt nicht, der Uwe ist tot, der kommt nicht wieder zurück."
Dieses Thema im Programm:
Grafik der Wohnung der Rechtsterroristen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe. | video (00:51 min)