Schritte zählen per App: Wertvoll für Arbeitgeber

von Jasmin Klofta & Tina Soliman

Wie schnell schlägt Dein Herz? Wie gut hast Du geschlafen? Wie viele Kilometer bist Du schon gelaufen? Fitness-Apps, Armbänder oder Smart Watches wie die neue Apple Watch sind der neue Milliardenmarkt. Sie messen tagsüber alle Aktivitäten, nachts die Qualität des Schlafes. Neun Millionen Deutsche überwachen sich nach einer Bitkom-Studie bereits selbst - durch einen Fitness-Tracker.

Schritte zählen per App: Wertvoll für Arbeitgeber
Apps helfen, Schritte zu zählen oder Schlaf zu überwachen - für eine bessere Gesundheit. Doch auch Arbeitgeber und Krankenkassen zeigen Interesse an den wertvollen Daten.

Wer faul ist, wird getadelt

Ist der Benutzer faul, dann tadeln die Geräte: "Du hast Dein Bewegungsziel heute noch nicht erreicht!". Denn alle gesammelten Gesundheitswerte speichern die Hersteller der Fitness-Tracker und werten sie aus. Der Nutzer bekommt für seine Daten individuelle Analysen seiner Messwerte - und die personalisierte Erinnerung an ein gesundes Verhalten. Verhaltenskontrolle - für eine bessere Gesundheit. 

Doch den Trend haben nun auch Versicherungen und Arbeitgeber für sich entdeckt. Schon jetzt teilen Versicherte oder Mitarbeiter persönliche Gesundheitswerte und optimieren ihr Verhalten  - gegen eine Belohnung oder einen Rabatt. Das Kalkül der Versicherungen und Arbeitgeber: Ein kranker Versicherter oder Mitarbeiter ist teurer als ein Gesunder.

Umfassende Daten für Versicherung und Arbeitgeber

Durch den Einsatz von Gesundheitsapps oder Fitness-Trackern erhalten Versicherungen und Arbeitgeber umfassende Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Versicherten oder ihrer Mitarbeiter und können damit Risiken identifizieren: Arbeitgeber wollen kostenintensive Krankentage der Mitarbeiter reduzieren. Versicherungen arbeiten an möglichst effizienten Risikoberechnungen.

Ein optimiertes Leben - es kann besser und gesünder sein. Doch wenn über Gesundheitsapps und Fitness-Tracker das Verhalten der Menschen kontrolliert und gesteuert wird, profitieren vor allem nicht die Benutzer, sondern andere: Versicherungen und Arbeitgeber.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 23.04.2015 | 21:45 Uhr

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Mögliche Antworten

Würden Sie eine Gesundheits-App benutzen, auch wenn die Daten dann von Konzernen und Arbeitgebern ausgewertet werden?