Dreiste Makler: Profiteure der Wohnungsnot

von Johannes Edelhoff, Christian Deker
Geldschein mit ausgestanzter Form eines Schlüssels © fotomek - Fotolia Foto: TH0MAS MALYSKA

Garantie zum Gelddruck: Makler erhalten hohe Provisionen für teils fragwürdige Leistungen.

Makler sind in Deutschland eine gesetzlich geschützte Spezies: Von der Politik protegiert, kassieren sie hohe Provisionen für teils fragwürdige Leistungen. In Großstädten mit Wohnungsmangel ist das Problem besonders groß: 70 bis 80 Prozent der Wohnungen werden dort über Makler vermittelt - wer einziehen will, muss zwei Nettokaltmieten bezahlen.

Selbst wenn der Makler nur die Tür aufschließt und am Ende den Vertrag überreicht, sind schnell mehr als 2.000 Euro fällig.

Dreiste Makler: Profiteure der Wohnungsnot
Ein kritischer Beitrag von 2012 über das Geschäftsgebaren von Maklern, die aus der Wohnungsnot Profit schlagen.

Garantie zum Gelddruck 

Wohnungssuchende stehen in einer Schlange auf der Straße vor einem Haus in Hamburg. © NDR Foto: Bettina Less

Schlange stehen für die nächste Wohnung: Wohnungsmangel ist ein gutes Geschäft für Makler.

Es ist ein absurdes System - international fast einmalig - und für Makler eine Garantie zum Gelddruck. Beauftragt werden sie vom Vermieter, um dessen Interessen zu vertreten. Bezahlt aber von der  Gegenseite, den Mietern - obwohl die den Makler nie bestellt haben. In Hamburg, München, Stuttgart oder Jena gehört die Courtage mittlerweile zum Standard für Mieter - obwohl die ihre Wohnung häufig mühsam selbst suchen müssen.

Dabei wäre es ein Leichtes, die Branche zu regulieren. Seit Jahren schon fordern Experten das sogenannte Bestellerprinzip: Wer einen Makler bestellt, soll ihn selbst bezahlen. Doch CDU und FDP verhindern so eine Reform. Sie behaupten, das Problem bestehe überhaupt nicht.

Panorama über eine Allianz von Maklern, Vermietern und Politikern.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 20.09.2012 | 21:45 Uhr