Spendenkampagne von Greenpeace: Populäre Themen, fragwürdige Fakten

"Tod im Netz": Mit drastischen Worten und Bildern schildert Greenpeace in einer Anzeige das massenhafte Sterben von Delfinen in Fischernetzen - und wirbt um Spenden. Im Ärmelkanal leben nach Greenpeace-Angaben gerade noch 10 000 der bedrohten Meeressäuger, 2000 verenden demnach jährlich als Beifang in den Netzen kommerzieller Fischer. Der Bestand vor der englischen Küste sei akut bedroht.

Greenpeace-Kampagnen: Populäre Themen, fragwürdige Fakten
Drastisch schildert Greenpeace das Sterben von Delfinen - und wirbt um Spenden. Doch die Aussagen sind fragwürdig.

Doch einige Aussagen in der Greenpeace-Anzeige sind wissenschaftlich fragwürdig oder veraltet. Die genannten Zahlen werden von deutschen und schottischen Meeresforschern massiv angezweifelt. Der Delfin-Bestand sei gar nicht gefährdet, die Zahl der getöteten Tiere inzwischen wesentlich niedriger. Und die verwendeten Fotos stammen aus dem Jahr 2005, genauso wie die aktuell wirkende Greenpeace-Aktion.

Doch Greenpeace geht sogar noch einen Schritt weiter. In der Anzeige behauptet die Organisation, sie setze sich auch in einem Prozess vor dem britischen Gerichtshof für den Schutz der Tiere ein. Ein Verfahren, das schon 2005 abgewiesen wurde, was Greenpeace inzwischen eingeräumt hat.

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Das Erste | Panorama | 10.12.2009 | 22:00 Uhr