Rückkehrer aus Afghanistan: Alleingelassen nach dem Krieg

Die deutschen Soldaten in Afghanistan werden immer häufiger angegriffen und in Gefechte verwickelt. Die Zahl derer, die traumatisiert und mit psychischen Störungen aus dem Kampfeinsatz zurückkehren, steigt. Allein im ersten Halbjahr 2009 wurden bei 186 Soldaten Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) festgestellt. Was die Betroffenen brauchen ist professionelle Betreuung. Doch in Afghanistan ist für 4500 Soldaten gerade einmal ein Psychiater zuständig. Und zu Hause?

Rückkehrer aus Afghanistan: Alleingelassen nach dem Krieg
Die Bundeswehr hat den Therpaiebedarf bei posttraumatischen Belastungsstörungen durch Auslandseinsätze lange unterschätzt.

In den psychiatrischen Abteilungen der Bundeswehrkrankenhäuser herrscht der Notstand. Statt mehr Psychiater, mehr Betreuung und damit mehr Hilfe bereitzustellen, wird die Versorgung dort immer schlechter. Im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg zum Beispiel, arbeitet die ambulante Station nur noch eingeschränkt, von acht Psychiaterstellen sind nur zwei besetzt. Die Folge sind lange Wartezeiten, Soldaten bleiben mit ihrer seelischen Not alleine.

Die Kritiker sind sich einig: Erst hat die Bundeswehr das Problem traumatischer Erkrankungen von Soldaten verkannt, dann haben die Verantwortlichen es verschlafen, rechtzeitig für mehr Psychiater zu sorgen. Panorama berichtet über eine Armee, die ihre Soldaten in den Krieg schickt, aber für das Trauma danach nicht ausreichend vorbereitet ist.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 10.12.2009 | 22:00 Uhr