Stand: 17.08.07 12:53 Uhr

Gegendarstellung "Focus"

Anmoderation

Christoph Lütgert:

"Im April berichtete Panorama über wahrhaft bemerkenswerte Vorgänge bei der Zeitschrift Focus. Danach hat Focus-Redakteur Hufelschulte Geheimakten mit brisanten Aussagen des Agenten Werner Mauss aus dem Bundeskriminalamt bekommen. Diese Akten hat er nicht etwa journalistisch verarbeitet, nein, er hat sie gegen reichlich Bares an den Geheimagenten Mauss gleichsam zurückverkauft. Sogar das genaue Datum steht fest. Hören Sie dazu noch mal BKA-Chef Ziercke höchstpersönlich und unzweideutig:



O-Töne

Jörg Ziercke,

Präsident BKA:

"Am 14.11.2002 habe dann Mauss den Vermerk über seine Anhörung für angeblich 4000 Euro von Hufelschulte bei einem persönlichen Treffen gekauft. Wir halten das für glaubwürdig, was Mauss hier dargelegt hat."

Gegendarstellung von Focus-Redakteur Josef Hufelschulte
Gegendarstellung von Focus-Redakteur Josef Hufelschulte, der die erhobenen Erpressungs-Vorwürfe zurückweist.

"Ich rede hier heute über wenige korrupte BKA-Beamte, schwarze Schafe dieser Behörde, leider füge ich hinzu, und zumindest über einen oder mehre involvierte Journalisten, ebenfalls schwarze Schafe einer Branche in einer Dimension, wie ich es nicht für möglich gehalten habe."



Moderation

Christoph Lütgert:

"Also: eigentlich alles klar. Focus-Redakteur Hufelschulte will nun, dass bei uns folgende Gegendarstellung verlesen wird. Also, bitte sehr:"


Gegendarstellung

In der Sendung PANORAMA vom 05.04.2007 im Rahmen des Beitrages "Geheime Akten und Spitzelei - der Skandal beim Focus" haben Sie über mich, Josef Hufelschulte, berichtet, ich hätte erpresserische Methoden angewendet und gegenüber Werner Mauss am Telefon eine Forderung erhoben sowie ihm erklärt, ein Nachrichtenhändler werde die Aussage von Mauss vor dem Bundeskriminalamt verbreiten, wenn er kein Geld zahle. Mauss habe für

4 000 Euro in den Handel eingewilligt und das Geld an mich übergeben.

Hierzu stelle ich fest:

Soweit durch diese Berichterstattung der Eindruck erweckt wird, ich hätte gegenüber Mauss gedroht, die Verbreitung seiner Aussage zu veranlassen, falls er nicht zahlt, so ist das unrichtig. Ich habe Mauss lediglich darauf hingewiesen, dass der Nachrichtenhändler das Dokument vermutlich Dritten anbietet, wenn es nicht vom Markt weggekauft wird. Die mir übergebenen 4 000 Euro habe ich dann zu diesem Zweck an den Nachrichtenhändler weitergereicht.

München, den 31.05.2007, gez. Josef Hufelschulte



Abmoderation

Christoph Lütgert:

"Diese Gegendarstellung müssen wir unabhängig vom Wahrheitsgehalt senden. Interessant ist und bleibt, was der Focus-Redakteur alles zugibt. Handel mit Akten - so was gehört bei uns jedenfalls nicht zu den Aufgaben eines Journalisten. Und überhaupt nicht strittig ist, dass die 4.000 Euro von Geheimagent Mauss an Focus-Mann Hufelschulte tatsächlich geflossen sind. Ein Journalist als Kassierer oder Geldbote. Wie kommt Focus eigentlich an seine Fakten, Fakten, Fakten?

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 05.04.2007 | 21:45 Uhr