Getötet statt gepflegt - Robbenbabies im Wattenmeer

von Bericht: Nicola von Hollander, Christian Kossin, Maike Rudolph

Seehunde, die Lieblinge der Touristen auf den nordfriesischen Inseln. Verliert ein Heuler seine Mutter, so lassen Helfer nichts unversucht, um das Tier zu retten und bringen es in eine Seehund-Aufzuchtstation. So weit das Klischee: Die Wahrheit sieht - zumindest in Schleswig-Holstein - anders aus. Tierschützer werfen der Landesregierung eine "Heulervermeidungspolitik" vor. Seehundjäger entscheiden vor Ort über deren Schicksal - und meistens werden sie nicht aufgepäppelt, sondern erschossen. Zu schwach für den Transport, Prognose hoffnungslos, so die Begründung.

Getötet statt gepflegt - Robbenbabies im Wattenmeer
Lediglich 30 Heuler schickten die Seehundjäger in die Aufzuchstation, 140 Tiere wurden von ihnen erschossen.

Haltlose Schutzbehauptung und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, meinen Kritiker: Im Wattenmeer werde oft ohne vernünftigen Grund getötet. Ziel sei offenbar, die Zahl der hilfsbedürftigen Heuler niedrig zu halten.

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Das Erste | Panorama | 18.07.2002 | 20:30 Uhr