Tabubruch mit Vorsatz - Die Inszenierungen des Roland Koch

von Bericht: Ariane Reimers, Volker Steinhoff

Vergangene Woche war es mal wieder soweit. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch wollte sich offenbar am rechten Rand beliebt machen: Unternehmer würden von linken Gewerkschaftern verfolgt wie damals die Juden von den Nazis, deutete er an. Koch entschuldigte sich schnell - nicht zum ersten Mal. Auch für die zynische Lüge seines damaligen Schatzmeisters, dubiose CDU-Gelder stammten aus "jüdischen Vermächtnissen", entschuldigte sich Koch später. Und seine Unterschriftenaktion im Wahlkampf gegen die doppelte Staatsbürgerschaft hatte für Koch angeblich nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun.

Tabubruch mit Vorsatz - Die Inszenierungen des Roland Koch
Der hessische Ministerpräsident Koch schrieb das Vorwort zu einem Buch, in dem Artikel von Rechtsradikalen stehen.

Ist Koch ein kühl kalkulierender Tabubrecher, der Vorurteile in der Bevölkerung nutzt, um auf Stimmenfang zu gehen? Gerade hat Koch das Vorwort für ein neues Buch verfasst, in dem Aufsätze von Rechtsradikalen enthalten sind.

Er stehe nicht hinter allen Positionen der Autoren, sagt Koch lapidar zu Panorama. Klingt fast schon wieder nach der üblichen Entschuldigung.

Buchtipps:

Arnd Klein-Zirbes, Stefan Winckler (Hrsg.): Zukunftsmodell Soziale Marktwirtschaft

Aton Verlag, Unna 2002

ISBN 3-9807644-4-3

Mit einem Vorwort von Roland Koch

Roland Koch: Beim Wort genommen

Societäts-Verlag, Frankfurt 2002

ISBN 3-7973-0829-9

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 19.12.2002 | 22:15 Uhr