Stand: 03.05.13 07:00 Uhr

Zschäpe soll in Hand- und Fußfesseln vorgeführt werden.

von Christian Fuchs & John Goetz
BKA-Fahndungsfoto - Beate Zschäpe © picture alliance / dpa Foto: Bundeskriminalamt

Ab 6. Mai steht Beate Zschäpe vor Gericht. Sie ist die Hauptangeklagte im NSU-Verfahren.

Wenn am Montag der Prozess gegen Beate Zschäpe vor dem Oberlandesgericht München beginnt, wird Zschäpe den Saal A 101 in Handschellen und Fußfesseln und in Begleitung von  Beamten des Spezialeinsatzkommandos betreten. Das geht nach NDR-Informationen aus einem Schreiben der Justizvollzugsanstalt München an das OLG hervor.

Es besteht Fluchtgefahr

In dem Brief heißt es, dass Zschäpe ihre Einzelzelle nur mit diesen Sicherungsmaßnahmen verlassen darf, außerdem wird sie vor und nach jedem Termin außerhalb der Anstalt "bei völliger Entkleidung" untersucht. In den Sicherheitsvermerken im Gefängnis wurde die Information "FLUCHTGEFAHR" eingetragen.Auch wird sie in der JVA Stadelheim von Gemeinschaftsaktionen ausgeschlossen, darf keiner Arbeit nachgehen und wird nur unter "strikter Fesselung“ aus ihrer Zelle gelassen. Die Angst der Anstaltsleitung, dass die Staatsfeindin Nummer Eins flüchten könnte, scheint groß zu sein.

Der 38-jährigen Beate Zschäpe wird Beihilfe zum Mord in zehn Fällen sowie die Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) vorgeworfen. Sie selbst schweigt bislang zu den Vorwürfen. Mit ihr sind als Unterstützer der Terrorzelle Ralf Wohlleben aus Jena, Carsten S. aus Düsseldorf, André E. aus Zwickau und Holger G. aus Hannover angeklagt. 

Beate Zschäpe: Die nette Terroristin von nebenan?
Beate Zschäpe ist der Mittäterschaft an zehn Morden angeklagt. Jahrelang lebte sie im Untergrund, schloss Freundschaften. Warum fühlte sich die Terroristin so sicher?

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 04.04.2013 | 21:45 Uhr