Stand: 30.07.13 19:30 Uhr

Bradley Manning: Schuldig, aber keine Todesstrafe

Im Prozess gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning hat ein US-Militärgericht den Angeklagten am 30. Juli 2013 im Hauptanklagepunkt "Unterstützung des Feindes" "(aiding the enemy") für nicht schuldig befunden. Damit droht Manning kein Todesurteil mehr.

Strafmaß soll im August verkündet werden

Militärrichterin Denise Lind sprach den US-Gefreiten allerdings in 19 der 21 Anklagepunkte schuldig, womit ihm immernoch eine Gesamtstrafe von mehr als 100 Jahren Gefängnis droht. Über die Höhe der Strafe will das Gericht im August entscheiden. Panorama hatte ausführlich über den Fall berichtet und mit Soldaten gesprochen, die zusammen mit Manning im Einsatz im Irak waren.

Wikileaks: Todesschützen frei, Enthüller in Haft
Chelsea Manning (2017 noch Bradley) saß jahrelang in Haft als mutmaßlicher Wikileaks-Whistleblower in Haft.

Präzedenzfall für weitere Whistleblower?

Edward Snowden in einem Hotelzimmer in Hongkong © picture alliance / dpa Foto: Glenn Greenwald / Laura Poitras

Edward Snowden sitzt nach wie vor in der Transitzonne des Moskauer Flughafens fest.

Der Gefreite hatte der Enthüllungsplattform Wikileaks 700.000 geheimen US-Militärakten zugänglich gemacht und war bereits seit 2010 in Haft. Das Verfahren ist der erste große Prozess gegen einen sogenannten Whistleblower in den USA. Dieses Urteil könnte als Präzedenzfall für weitere Whistleblower dienen - etwa für Wikileaks-Gründer Julian Assange und den Geheimdienst-Enthüller Edward Snowden.

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Das Erste | Panorama | 10.02.2011 | 23:00 Uhr