ANNE WILL mit Untertiteln für Hörgeschädigte
An diesen Arbeitplätzen werden die Untertitel erstellt
Die Talksendung ANNE WILL wird seit 6. Januar 2008 mit Videotext-Untertiteln für Hörgeschädigte ausgestrahlt. Volker Herres, NDR Programmdirektor Fernsehen: "Mit der Untertitelung von ANNE WILL ermöglichen wir gehörlosen oder hörgeschädigten Menschen, einer der wichtigsten politischen Sendungen im deutschen Fernsehen zu folgen. Am Sonntagabend bietet Das Erste damit jetzt eine lange Strecke mit untertitelten Sendungen an - von der 'Lindenstraße' über die Tagesschau und den Tatort bis hin zu ANNE WILL." Zu empfangen sind die Untertitel auf der Seite 150 im ARD-Text.
Die Untertitelung einer Live-Sendung wie ANNE WILL stellt die Macher vor besondere Probleme: Es gibt kein Skript, an das sie sich halten können. Wie eine Diskussion sich entwickelt, können sie allenfalls erahnen.
Die UT-Texte werden mit einem Headset eingesprochen
Drei Jahre lang wurden die Untertitel für ANNE WILL beim ARD-Text in Potsdam mit einer Doppeltastaturmethode erstellt. Seit Januar 2011 sorgt das Untertitel-Team des NDR in Hamburg dafür, dass auch Hörgeschädigte dem teils hitzigen Diskussionsverlauf folgen können. Die Untertiteler arbeiten mit einer Spracherkennung. Das heißt, die Kollegen hören selbst die Sendung mit, vereinfachen den Gesprächsverlauf in knappe Sätze und sprechen diese mit einem Headset ein. In Sekundenschnelle erkennt eine Software den Text und schickt ihn als Untertitel auf den Fernsehschirm.
Dennoch ist es unmöglich, alle Äußerungen in einer Live-Diskussion vollständig wiederzugeben. Es kommt vielmehr darauf an, die jeweiligen Botschaften zu vermitteln und die roten Fäden der Gespräche erkennbar zu machen.